Nach meiner Tour entlang der Adriaküste war mir schnell klar, dass ich wieder in die Region zurückkehren möchte um sie noch weiter zu erkunden. Im Frühsommer 2022 habe ich es endlich geschafft und war mit dem Rad knappe 3 1/2 Wochen von Kroatien nach Griechenland unterwegs und bin dabei u.a. durch Bosnien-Herzegowina, Montenegro und Albanien gefahren. Eine unvergessliche Reise mit wundervoller Landschaft, vielen schönen Begegnungen und abwechslungsreichen Kulturen.
An-/Abreise – Beschreibung – Varianten – GPS-Track
An- und Abfahrt
Als Startpunkt habe ich Split bzw. Hvar gewählt. Split ist per Nachtfähre u.a. von Ancona aus gut erreichbar. Die Fahrradmitnahme ist auf den Fähren kein Problem. Um Ancona per Zug aus Deutschland zu erreichen könnt Ihr zunächst den EuroCity München – Bologna/Rimini nehmen und anschließend mit dem Intercity von dort weiter nach Ancona fahren.
Für die Rückfahrt habe ich Igoumenitsa gewählt. Auch von hier fahren Fähren nach Bari bzw. Ancona. Ich habe die Rückfahrt bis Ancona gewählt und bin von dort mit dem IC weiter nach Rimini gefahren wo ich dann in den Eurocity in Richtung München gestiegen bin. Die Rückfahrt auf der Fähre selbst verlief mit Minoan Lines leider alles anderes als problemlos. Ich würde den Anbieter daher nur bedingt empfehlen bzw. ausreichend Puffer bei Verspätung einplanen.
Beschreibung
Ich beschränke mich hier auf den groben Verlauf der Strecke und ein paar Highlights bzw. Tipps. Ausführliche Impressionen von der Tour findet Ihr im Blog. Ein paar Tipps zum Thema Radreise in Albanien habe ich zudem hier zusammengefasst.
Von Split bin ich mit der Fähre direkt erstmal weiter nach Hvar gefahren. Die Insel war der perfekte Einstieg in die Tour – schöne Landschaft, fantastische Blicke und wenig Verkehr. Allerdings sind auch direkt einige Höhenmeter zurückzulegen die einen gute Vorgeschmack auf die weitere Tour bieten. Sehr gut gefallen hat mir dabei auch der kleine Camping Mlaska auf Hvar.
Weiter ging es am nächsten Tag auf dem Festland. Da ich die Strecke entlang der Küste bereits kenne bin ich nach Bosnien-Herzegowina abgebogen. Mit den Kravica-Wasserfällen wartet das erste Highlight dabei schon kurz nach der Grenze. Mein Tipp: Direkt an den Wasserfällen ist Campen (für umsonst) erlaubt. Dort steht auch ein kleines Toilettenhaus welches die ganze Nacht geöffnet ist. Fragt ggf. einfach nochmal kurz an der Bar nach ob sich das geändert hat.
Auf und ab in Bosnien-Herzegowina
Weiter ging es von den Wasserfällen nach Mostar. Die Fahrt war abwechslungsreich, aber gerade zu Beginn waren die Wege sehr steil. Mostar selbst hat mich nicht wirklich abgeholt, da die Innenstadt (Ende Mai) von Touristen überlaufen war. Definitiv nicht der richtige Ort um mit einem voll bepacktem Rad unterwegs zu sein. Wer die Stadt erkunden will sollte am besten in der Nähe einen Übernachtung einplanen. Für mich ging es daher wieder schnell raus aus der Stadt. Da Mostar in einem Kessel liegt sind dabei einige Höhenmeter zurückzulegen.
Die nächsten Tage fuhr ich weiter in Richtung der Grenze von Montenegro. Bosnien-Herzegowina hat mir dabei insgesamt sehr gut gefallen. Insbesondere Trebinje und die Fahrt in das Trebisnjica-Tal waren sehr schön. Die Landschaft war abwechslungsreich, häufig war ich alleine auf der Straße. Die Tagestouren waren allerdings sehr anstrengend, das lag einerseits an den sehr hohen Temperaturen von weit über 30 Grad sowie den stellenweise steilen Straßen (deren Zustand auch oft nicht wirklich gut ist). Empfehlen kann ich Euch den Campingplatz „Heaven in Nature“ in Stolac.
Runter in die Bucht von Kotor
Für die Weiterfahrt nach Monenegro hatte ich mir überlegt die Bucht von Kotor diesmal von der Rückseite zu erreichen. Hier gibt es eine wunderschöne alte Straße runter nach Risan. Vorher solltet Ihr aber etwas aufpassen, denn die M-8 Straße, der ich ein Stück folgte, teilweise stark befahren und es wurde wenig Rücksicht auf Radfahrende genommen. Sparen könnt Ihr Euch auch den Schlenker zum Grenzübergang bei Nudo. Dieser ist lokalen Personen vorbehalten. Anstelle dessen solltet Ihr direkt die zusätzlichen Kilometer und Höhenmeter zum Übergang Klobuk – Ilino brdo einplanen. Die Landschaft dort hoch ist aber sehr beeindruckend, so dass sich der Weg lohnt. Nicht unterschätzen solltet Ihr, dass es auf dem Stück stellenweise nur wenig Zivilisation gibt und ausreichend Wasser/Essen einpacken.