Ihr möchtet gerne eine längere Tour mit dem Fahrrad machen? Europa oder die Welt mit dem Fahrrad erkunden? Ihr habt jedoch kaum Erfahrungen was das Thema Radreisen angeht? Mit ein paar Tipps und Tricks möchte ich versuchen einige Eure offenen Fragen zu beantworten oder aber auch Ängste vor Radreisen zu nehmen.
1. Radreisen ist das Beste überhaupt
Früher konnte ich mir auch nicht vorstellen mich für Tage oder gar Wochen auf das Rad zu setzen und Kilometer um Kilometer abzustrampeln. Insbesondere, da ich in den ersten Fahrradjahren sehr viel mit dem Mountainbike unterwegs war, konnte ich mich nicht so recht mit dem Gedanken anfreunden mit Gepäck viel Straße zu fahren.
Einmal angefangen habe ich aber immer mehr Spaß an Radreisen bekommen und für mich persönlich ist es inzwischen die schönste Form des Reisens. Ich mag es nicht mehr missen. Ich möchte Euch daher einfach ermuntern es mal selbst zu probieren 😉
2. Gewöhnt Euch an Euer Fahrrad
Den sicherlich größten Fehler den Ihr machen könnt ist es von 0 auf 100 zu starten, ein Rad zu kaufen und direkt auf die erste 1000+ km Radtour aufbrechen. Das kann zwar gut gehen, die Gefahr ist aber groß, dass Ihr schnell den Spaß und die Lust verliert. Ich empfehle daher erstmal klein anzufangen. Nutzt das Rad im Alltag, gewöhnt euch an das Fahren im Verkehr und startet mit Tagestouren deren Länge ihr langsam auf 60 km und mit der Zeit vlt. auch bis 100 km oder mehr steigert. Gewöhnt Euch daran wie es ist mit 15 – 20 kg Zusatzgewicht zu fahren, denn das Handling des Rads ist ein ganz anderes. Ihr braucht mehr Power in den Beinen. Probiert dann einmal langsam erste Mehrtagestouren aus. Gewöhnt Euch daran auch 2-3 Tage am Stück viele Kilometer mit Gepäck zu fahren. Hört dabei auf Euren Körper und passt, wenn nötig, das Fahrrad an um Schmerzen oder Probleme mit Knien und Co. zu verhindern. Ich persönlich empfehle auch sich möglichst früh an das fahren mit Klickpedalen zu gewöhnen, was ich gerade bei längeren Touren einfach sehr angenehm finde. Aber Klickpedale sind sicherlich Geschmackssache 😉
3. Gebt nicht auf!
Dies ist eigentlich der fast wichtigste Tipp, der nicht nur vor der ersten Radreise gilt. Immer wieder wird es Euch passieren, dass Ihr frustriert seid. Schon oft stand ich fluchend an irgendwelchen Straßen oder saß erschöpft in der Ecke. Dabei können die Gründe ganz unterschiedlich sein, z.B. das Wetter (Wind, Regen, Sonne), der Verkehr, ein Defekt, unfahrbare Wege oder aber, dass das Ziel nicht näher kommen will. Einiges lässt sich durch gute Tourenplanung verhindern. Anderes aber kaum.
In solchen Augenblicken ist es immer wieder wichtig nicht aufzugeben. Ärgert Euch ruhig, flucht, setzt Euch eine Stunde hin und schmollt oder trinkt einen Kaffee. Was auch immer Euch gut tut. Aber dann überlegt wie ihr das Problem lösen könnt. Fahrt weiter, sucht Euch einen Unterschlupf, fragt (mit Händen und Füßen) andere Menschen um Hilfe. Jedes Problem wird sich irgendwie lösen lassen. Manchmal ist es auch einfach eine Lösung die Zähne zusammenzubeißen und 60 km durch Industriegebiete zu fahren. Alternativ könnt Ihr schauen ob womöglich andere Transportmittel (Züge, Busse) zur Verfügung stehen um Euch ein paar Kilometer weiter zu bekommen. Egal wie Ihr die Situation löst, kurze Zeit später wird wieder der nächste fantastische Ausblick oder die nette Begegnung kommen die für alle die Mühe lohnen!
4. Startet mit der passenden Strecke
Für die erste Mehrtagestour lohnt es sich, etwas Zeit in die Planung und Auswahl der Tour zu investieren. Ihr wollt ja schließlich nicht direkt eine chaotische Tour haben, bei der Ihr überwiegend auf viel befahrenen Straßen fahrt. In Deutschland gibt es z.B. viele gut ausgebaute Flussradwege, auch abseits der großen Ströme. Meine persönlichen Highlights für eine solche Tour wären sicherlich der Altmühlradweg, der Vennbahnradweg oder aber auch die Via Alpe Adria, allerdings ist letzte Tour fast etwas lang und hat ein paar kurze nicht ganz so schöne Abschnitte.