Vom Bodensee nach Genua über San Bernadino und das Piemont

Nach einem sehr entspannten Aufenthalt in Rossana ging es zunächst nochmal kurz heraus aus den Alpenausläufern. Die Landschaft wird also wieder flach, wobei hier nicht mehr Maisfelder und Co. überwiegen, sondern Obstbäume, Haselnuss, Kastanie und ähnliches. Mit zunächst Cuneo und später Mondovi liegen zudem zwei wunderschöne Altstädte auf dem Weg. Spätesten in Mondovi wird aber klar, dass die Berge nicht mehr weit weg sind. Es ging zunächst steil bergab, und später wieder steil nach oben durch Piazza. Hier solltest du dir auf alle Fälle etwas Zeit nehmen um das hübsche alte Dorf und den Ausblick von hier zu genießen.

Nach einer rasanten Abfahrt bog ich kurz darauf zurück ‚in die Alpen‘ ab. Die Straßen hier sind fast leer, es gibt nur wenig Verkehr. Bei Scagnello bin ich wieder auf einem wunderschönen Agricampingplatz [externer Link] untergekommen. Die Ruhe und die Natur in der Gegend belohnen für die Anstrengungen und machen klar weshalb das Radfahren so schön ist. Weiter ging es von Scagnello zunächst nochmal steil bergauf, bevor es wieder abwärts in das Tanarotal ging.

In den wenigen Dörfern Tanarotal werden in den Läden Unmengen an Pilzen verkauft, die es hier offenbar in großen Mengen gibt. Im Vergleich zu den letzten Tagen nimmt der Verkehr aber nochmal deutlich zu, da das Tal der direkteste Weg in Richtung Imperia und damit der Küste ist. Ausweichmöglichkeiten gibt es leider kaum, es gibt zwar stellenweise einen parallel verlaufenden Radweg. Dieser ist aber wirklich nur etwas für Mountainbikes.

Ich entschied mich, nach den Tipps die ich in Rossana bekommen habe, jedoch nicht dem direkten Weg zu folgen. Anstelle dessen bog ich kurz hinter Ormea ab um über den Colle di Caprauna zu fahren. Der Anstieg hat es wirklich in sich und kostete mehr Körner als der Weg zum San Bernadino. Während des Anstiegs geht es vor allem durch Laubwälder, so dass es nur an wenigen Stellen einen wirklichen Ausblick gibt. Auf der Passhöhe lohnt es sich deshalb das Rad für eine Stunde stehen zu lassen und die Landschaft zu Fuß zu erkunden und die schönen Ausblicke zu genießen.

Frisch gestärkt nach einer längeren Pause um den Ausblick zu genießen ging es jetzt von knapp 1400 m Höhe bis runter auf Meereshöhe. Auf dem Stück liegen viele schöne alte Dörfer wie bspw. Alto. Insbesondere Colletta di Castelbianco ist in jedem Fall ein Besuch wert. Das Dorf wurde wahrscheinlich im 13. Jahrhundert als Verteidigungsstellung gebaut und wurde 1950 verlassen. Erst in den 1990er Jahren wurde das Dorf restauriert. Ganz entspannt ging es so immer weiter in Richtung Meer und das immer bergab. Erst kurz vor Albenga nahm schließlich der Verkehr für wenige Kilometer nochmal deutlich zu. Aber das erste Ziel war erreicht, das Meer.