Von Korçë nach Përmet

Von Korçë ging es auf die SH75 in Richtung der Berge Südalbaniens. Zum Zustand der Straße finden sich im Internet abenteuerliche Geschichten, die aber alle der Vergangenheit angehören, da die SH75 in den letzten Jahren zu großen Teilen neu asphaltiert und teilweise die Straße auch komplett neu geführt wurde.
Nach wenigen Kilometern lag Korçë hinter uns, der Verkehr nahm merklich ab und die Straße schlängelt sich durch die Hochebene, in der Korçë liegt. Nach einiger Zeit lag der erste Anstieg vor uns, hier war die Straße komplett neu geführt und hat drei Spuren. Nachdem der höchste Punkt erreicht war, bogen wir auf die alte Straßenführung ab, die komplett einsam und schön zu fahren war. Die alte Straße war schon in einem deutlich schlechteren Zustand, so folgte Schlagloch auf Schlagloch, was mit dem Rad aber kein großes Problem ist. 
Nach einer längeren Mittagspause auf einer Farm, die sich auf Agrotourismus spezialisiert hat, ging es auf der SH75 weiter. Die Straße schlängelt sich durch die Landschaft. Es gibt fast keinen Verkehr, es geht durch unberührte Landschaft, kleine Dörfer und vorbei an vielen Schafherden sowie einigen Kühen. Die Landschaft um uns wird langsam immer bergiger und es stehen zwei weitere Anstiege an, so geht es durch Tannenwald in Richtung der höchsten Punkte der Tour (~1100 masl).


Nach einer Nacht in einer sehr zweckmäßigen Unterkunft mitten in den Bergen, die alles bot was man so braucht (Bett, Dusche und gutem Abendessen/Frühstück) und der Verabschiedung von den dortigen Tieren (Katzen, Hunde, Pferde, Hühner) ging es am nächsten Morgen weiter. Die Straße schlängelt sich zunächst mal bergauf, dann bergab, bis schließlich eine etwas längere Abfahrt nach Leskovik ansteht. Imposant ist zunächst die Lage des Orts direkt vor den Felswänden des Mali i Melesinit. Der Ort hat sonst nicht allzu viel zu bieten, an jeder Ecke wurde aber lokaler Wein verkauft. 
Hinter Leskovik begann schließlich eine beeindruckende Abfahrt von knapp 900 masl auf etwa 500 masl, wobei wir uns für die Route entlang der SH65 entschieden, welche uns direkt an die Grenze zu Griechenland brachte. Die umliegende Berglandschaft lud immer wieder zum Staunen ein. Am Ende der Abfahrt erreichten wir schließlich das erste Mal die Vjosa. Bis Përmet folgten wir auf der SH80 bzw. SH75 und kamen aus dem Staunen kaum mehr raus, immer wieder gab es schöne Blicke auf die Vjosa. Da es aber nochmal sehr windig wurde, das Stück noch einige Höhenmeter hat und der Himmel immer wieder mit Regen drohte, waren wir doch froh, als Përmet endlich erreicht war.