Sardinien mit dem Fahrrad umrunden

Ein Pass direkt zum Start

Startet man in Olbia in Richtung Süden steht mit dem Passo Genna Silana bereits am zweiten Tag eine deutlich schwerer Etappe hervor. Von Norden kommend ist der Pass komplett ohne Tunnel zu erklimmen, auf der Südabfahrt gibt es jedoch einige längere Galerien, weshalb ich die Auffahrt aus Norden empfehlen würde. Insgesamt ist die Auffahrt auch mit Gepäck gut zu fahren und bietet atemberaubende Blicke.

Ich folgte der SS 125 bis etwa Porto Corallo um von dort in Richtung Lago di Mulargia abzubiegen. Radfahrende sollten bei der Planung jedoch vorsichtig sein und sich nicht von der SS125var verleiten lassen. Hier sind die Autos teilweise mit hohem Tempo unterwegs und es gibt einige längere Tunnel, die man mit dem Fahrrad, nach eigener Erfahrung, nicht durchqueren möchte. Der Abstecher in das Inland lohnt auf alle Fälle, die Landschaft ist atemberaubend, allerdings teilweise sehr hügelig. Die Siedlungsdichte ist eher gering, es gibt kleine verwunschene Dörfer. Die Preise sinken deutlich. Mit dem Trekkingrad war ich auf diesem Stück an die Straße gebunden (siehe mehr im Blog).

Traumhafte Strände und Städte

Insbesondere hier im Inland gibt es aber auch viele schöne und verlassene Alternativstrecken. Aufpassen sollte man auch bei der SS197. Ende Mai/Anfang Juni war hier soviel Verkehr (insbesondere Schwerverkehr), dass ich meine zunächst geplante Route an die Costa Verde abbrechen musste und das Stück bis Oristano mit dem Zug abgekürzt habe. Ab Oristano startet ich die Reise in Richtung Norden. Auf diesem Stück lohnt sich auf alle Fälle ein Abstecher zur Sini Halbinsel.

Auch für den Besuch in Bosa sollte man genug Zeit einplanen. Am besten plant man gleich eine ganze Nacht hier um das abendliche Flair bei einem Glas Malvasia zu genießen.  Der Ort gehört der Vereinigung „i borghi più belli d’Italia“ und lädt zum Verweilen an. Richtig Spaß machen auch die von Bosa folgenden 40 km Panoramastrecke nach Alghero. Ständig gibt es unglaubliche Blicke auf das Meer und die zerklüftete Landschaft. Zudem wohnen hier einige Graugeier die beobachtet werden können.