Sizilien mit dem Fahrrad umrunden

Erst als ich in etwa am höchstem Punkt wieder auf die SS116 gekommen bin, nahm der Verkehr etwas zu. Ab jetzt ging es flott bergab in Richtung Etna. Hier habe ich Randazzo liegen gelassen und bin direkt bis zum Meer durchgefahren.  Wer Taormina noch nicht kennt, sollte der Stadt einen Besuch abstatten. Der Verkehr ist hier in der Küstenregion allerdings relativ dicht – Radfahren ist nicht immer vergnügungssteuerpflichtig. Ich habe hier in Riposto auf eine Campingplatz übernachtet, den ich bereits von früheren Urlauben kenne und im dortigen Restaurant leckere und einfache Küche bietet.

Das weitere Stück bis Siracusa führt vor allem durch die industriell geprägte Region um Augusta (Petrochemie!!). Auch hier ist Radfahren nicht nur Freude, weshalb ich das Stück mit dem Zug zurückgelegt habe. Wer auf den Zug verzichten möchte (2015 hatte man moderne Niederflurzüge in welche das Fahrrad samt Gepäck einfach hineingeschoben werden konnte) sollte sich überlegen die Strecke landeinwärts zu fahren.

Ab Siracusa habe zunächst die Cavagrande-Schlucht besucht (mein Tipp ist der Campingplatz Paradiso del Mare). Von dort ging es zunächst weiter in die schöne Altstadt von Noto (welche für Radfahrer nur bedingt geeignet ist) und in den Vendicari Park. Hier lohnt es sich auf alle Fälle das Rad für ein paar Stunden abzustellen und die Natur zu genießen und bspw. die alte Tonnara zu besuchen. Das weitere Stück bis Donnalucata ist vor allem von landwirtschaftlicher Nutzung geprägt (Tomaten!). Die Städte sind wenig einladend. Insbesondere auf Nebenstraßen sollte man in dem gesamten landwirtschaftlich genutztem Gebiet auf Hunde aufpassen – diese sind nicht immer angeleint und nicht immer freundliche Artgenossen.

Ab Donnalucata habe ich die Küste zunächst hinter mir gelassen und bin in Richtung Zentralsizilien gefahren. Der erste Stop war Ragusa, hier lohnt sich vor allem die Altstadt – Ragusa Ibla. Diese liegt allerdings knappe 150 Meter tiefer als die Neustadt – Höhenmeter die gerade in der Mittagssonne kräftezehrend sein können.

Von Ragusa ging es zunächst noch einmal zügig bergab, durch Felder und Tomatenplantagen in Richtung Vittoria. Ab dort geht es wieder langsam bergauf in Richtung Caltagirone. Die Straßen sind hier teilweise wie leer gefegt. Auf Nebenstraßen begegnet man über lange Zeit keinem einzigem Auto und man kann die Natur genießen. Nur Proviant und Wasser sollte man doch ausreichend mitnehmen, da die Dichte an Dörfern deutlich geringer ist als an der Küste.

Hinter Caltagirone ist die leicht hügelige Landschaft dominiert von Feldern (Weizen), Schafherden und Co. Die Dichte an Städten nimmt deutlich ab. Immer wieder geht es bergauf und bergab. Die einzig größere Stadt in Richtung Enna ist Piazza Armerina. Hier lohnt ein Besuch der Villa Romana del Casale mit den beeindruckenden Mosaiken. In Richtung Enna sind nochmal einige Höhenmeter zu machen, dafür entschädigt die Altstadt mit einem schönen Ausblick.