Nachdem wir am Vortrag halbwegs trocken in Lin angekommen waren, blieb das Wetter aber auch am nächsten Tag zunächst eher nass. Eigentlich hatten wir mal einen Pausetag geplant. Wir entschieden uns dann aber, den Ohridsee mit 2 kleinen Etappen zu umrunden.
Lin war sogesehen eine Sackgasse und wir fuhren wieder zur Passhöhe Qafë Thanë hoch und überquerten die Grenze nach Nordmazedonien. Ähnlich wie die Abfahrt vom Pass schön ist, ist auch der Anstieg landschaftlich sehr reizvoll. Grenze heißt aber auch wieder neue Währung, wobei wir in Nordmazedonien zum Glück alles mit Karte oder bar in Euro zahlen konnten, so dass es nicht notwendig war Bargeld für den kurzen Aufenthalt abzuholen.
Nach einem Zwischenstopp in Struga zum Aufwärmen nach der Abfahrt vom Pass und danach einem kurzen, sehr nervigen Abschnitt auf der R1208, die sehr schmal ist und viel Verkehr hat, erreichten wir Ohrid. Die Altstadt ist UNESCO Weltkulturerbe und ein ziemlicher Touristenmagnet. Glücklicherweise sind wir abseits der Hauptsaison da, so ist es nicht zu voll. Ein Besuch lohnt sich aber in jedem Fall, nicht nur wegen der schönen Lage am See sondern auch wegen der vielen orthodoxen Kirchen. Zudem treffen wir hier, passend zum Motto der letzten Tage, wieder auf die Via Egnatia. Als wir Abends den üblichen griechischen Salat vor uns stehen hatten, freuten wir uns, bald wieder in Albanien zu sein: die Portion war deutlich kleiner als was wir zuletzt gewohnt waren – für einen höheren Preis.





So ging es am nächsten Morgen weiter um den Ohrisdee wieder in Richtung Albanien. Die Fahrt auf der P1301 ist nach kurzer Zeit ein ziemliches Highlight. Anfangs ist noch etwas Verkehr, der verläuft sich aber nach und nach und die Straße schlängelt sich wunderschön am See entlang. Als Bonus wurde die Straße gerade neu in Stand gesetzt, so dass wir über perfekten Asphalt rollten. Nach einem Zwischenstopp im Kloster Sv. Naum erreichten wir bald wieder Albanien und schlugen das erste Mal auf der Tour das Zelt auf. Eingepfercht von Caravans zu sein und das für einen Preis (wenn man das Frühstück mit einrechnet) für den wir in den letzten Tag Unterkünfte inkl. Frühstück bekommen haben, lassen das Aufbauen des Zelts aber überdenken.








Am nächsten Morgen brachen wir schließlich nach Korçë auf. Die Stadt liegt in einer Hochebene, so dass wir vom Ohrid See zunächst den Pass Qafë Plloçë erklimmen mussten. Der Anstieg brachte uns aus wieder auf die – so geliebte – SH3 und war mal wieder eine Katastrophe. Die Straße ist sehr eng, der Pass steil und es gibt viel Verkehr. Dafür gibt es nochmal sehr schöne Blicke auf den Ohridsee. Auf Passhöhe sind Bauarbeiten in vollem Gang, hier wird der Anschluss an das neue Straßenbauprojekt von Qukës fertiggestellt, welches diesen Sommer eröffnet werden soll.
Immerhin war der weitere Weg auf der SH3 gut zu fahren und so konnte die beeindruckende Landschaft bestaunt werden. Aufpassen muss man hier nur mit der “Rille des Todes”. Bereits seit Elbasan begleitet uns diese Rille am rechten Rand wo vermutlich für Glasfaser o.ä. der Asphalt auf knapp 10 cm Breite aufgefräst wurde, die Deckschicht in vielen Fällen aber stark beschädigt ist, so dass eine empfindliche Sturzgefahr durch die Rille entstanden ist.




