Kuba mit dem Fahrrad: Tipps und Tricks

Radfahren auf Kuba ist einfach ein Traum! Die Tour durch Kuba hat sehr viel Spaß gemacht und wunderschöne Einblicke in das Land und die Kultur gegeben. Für allen die ähnliche Pläne Verfolgen habe ich einige Tipps und Tricks zusammengefasst. Diese basieren auf den Erfahrungen Anfang 2019. Natürlich sind diese Erfahrungen teilweise stark subjektiv. Zudem ist Kuba ein Land welches sich zur Zeit sehr schnell entwickelt und sich vieles ändert.

Ausrüstung

Ein Trekkingrad mit guter Gangschaltung ist für die gefahrene Strecke vollkommen ausreichend. Auch abseits der Straßen oder bei Regen gab es mit den Schwalbe Marathon Plus Tour keine Probleme (28 x 1.6”). Flickzeug und Ersatzschläuche (2 pro Rad) sind jedoch sehr ratsam (auch bei “unplattbar” Mäntel). Insgesamt haben wir während der Tour 2 Mäntel „verloren“, einen durch einen spitzen Gegenstand in der Straße und ein zweiten durch einen Kompressor an der Tankstelle.

Mit zu Gepäck sollte zudem eine handliche Luftpumpe sowie das übliche Werkzeug und weitere Ersatzteile gehören. Wir sind zwar unterwegs immer wieder auf Fahrradbastelshops gestoßen (viele Kubaner*innen fahren Fahrrad!), welche sehr hilfsbereit waren und uns regelmäßig die Reifen mit Kompressoren aufgepumpt haben, allerdings sind Ersatzteile häufig Mangelware. Das gilt insbesondere für ‘spezialisierte’ Teile (Kassetten, hydraulische Bremsen, Ketten..)

Routenplanung


Zum Thema Routenplanung habe ich mich in einem separatem Beitrag gewidmet, auf den ich hier verweisen möchte.

Unterkünfte

Die beste Wahl ist es sicherlich auf Casas Particularis zurück zugreifen. In jedem etwas größeren Ort findet man entsprechende Casas (zu erkennen an dem blauen Ankersymbol). Wildes Campen ist auf Kuba verboten und nicht alle Campismo sind für Touristen freigegeben. Auf den Campismo stehen üblicherweise Bungalows bereit, wobei es wohl auch möglich ist sein eigenes Zelt aufzustellen. Aus Deutschland reserviert hatten wir lediglich die Unterkunft in Havanna am Ankunfts- und Abreisetag. Vorab hatten wir zudem abgeklärt ob die Fahrradttransporttaschen vor Ort bleiben können.

Unterwegs haben wir vorab bei keiner Casa reserviert. Teilweise sind wir einfach zu bekannten Unterkünften hingefahren (z.B. Adressen aus Reiseführern) und haben nachgefragt ob Plätze verfügbar sind. Im Falle, dass die Casa war wurden wir zügig weiter vermittelt. In einigen anderen Fällen haben wir uns von den Casas Empfehlungen für den nächsten Abend geben lassen. Häufig rufen die Vermieter*innen direkt an und klären alles weitere. Versuche selbst bei entsprechenden Casas anzurufen waren, mangels ausreichender Spanischkentnisse, selten wirklich erfolgreich. Auch wenn Reiseführer oder ähnliches Englischkenntnisse angeben spricht häufig nur eine Person in der jeweiligen Casa Englisch. Gute Erfahrungen haben wir jedoch damit gemacht Casas per SMS zu kontaktieren.

Verpflegung

Die Verpflegung unterwegs ist auf Kuba sicherlich etwas komplizierter als in Europa und Co. In den Devisenläden gibt es üblicherweise Kekse und ähnliches, was als Energielieferant taugt, zu kaufen. Zudem gibt es in einigen Cafeterien Erdnussriegel zu kaufen und auch Bananen und Co bekommt man günstig an vielen Ecken günstig. Wir haben üblicherweise immer ausreichend Vorrat für ein bis zwei Tage bei uns gehabt. Aus meiner Sicht ist dies vor allem daher ratsam, weil die Verpflegung unterwegs nicht immer einfach war. I

n größeren Städten findet man zwar immer einen Mittagssnack (wie Pizzen etc.), gerade bei kleineren Dörfern order Siedlungen ist die Versorgungslage aber schwieriger. Hier haben wir es häufiger erlebt, dass es nichts zu Essen gab, da alles bereits ausverkauft war, oder bestimmte Zutaten (z.B. Brot) fehlten. So gab es beispielsweise auch mal nur Omelett, ohne Brot. Allerdings variierte dies von Tour zu Tour und Ort zu Ort so sehr, dass es schwierig ist allgemeine Empfehlungen abzuleiten. Grundsätzlich ist es aber sinnvoll genug Proviant für ein Bananen und Keksmittagessen dabei zu haben.

Dies gilt insbesondere für Wasser. Tagsüber haben wir des Öfteren keine Bezugsquellen gefunden und auch in Devisenläden war Wasser immer wieder ausverkauft. Mindestens 2-3 Liter pro Person sollte man hier wenn immer möglich einladen. Ganz gut versorgen kann man sich unterwegs hingegen mit kalter Limonade (Refresco) die fast jede Cafeteria (häufig auch in Dosen) hat. Auch die Versorgungslage mit Cafe ist ausgezeichnet!

Die Versorgung am Abend war nie ein Problem. Häufig bieten Casas auch ein essen an, wobei wir es bevorzugt haben in der jeweiligen Stadt zu essen. Die Auswahl an günstigen Snackmöglichkeiten oder Privatrestaurants war immer ausreichend.

Schwer ist es hingegen sich vegetarisch zu ernähren. In einigen Städten (u. a. Cienfuegos, Trinidad) gab es explizit vegetarisches Essen. Auch in den Casas hat es auf Nachfrage häufig sehr gut geklappt vegetarisch zu essen. In vielen Restaurants bleibt als einzige Möglichkeit aber nur Pizza, Beilagen (Reis mit Bohnen) und Salat.

Im Auge solltet ihr auch die Vorräte an Sonnencreme haben und am besten bereits aus der Heimat genug mitbringen. Insbesondere Cremes mit einem hohem LSF höher als 10 sind oft nur schwer zu bekommen oder sehr teuer (LSF 50 können 30 CUC kosten)

Währung

Kuba hat zwei Währungen CUC (1 CUC = 1 USD, ca 0,85 €) für Touristen und CUP für Kubaner*Innen. Beide Währungen unterscheiden sich in einen Faktor 24. In Devisenläden, Privatrestaurants oder den Casas sowie alle touristischen Aktivitäten (Taxis, Viazul, Führung) zahlt man in CUC. In den Cafeterien, staatlichen Restaurants oder den Snackständen üblicherweise in CUP. Entsprechend krass sind die Preisunterschiede – Mittags gibt es die kleine Pizza für 10 CUP (ca 0,50 €), Abends zahlt man 5-10 € für ein Abendessen. Aus den Preisen ist üblicherweise ersichtlich ob in CUP oder CUC zu zahlen ist und nach einigen Tagen sollte man ein Gefühl für die richtige Währung haben.

An Geldautomaten oder in den Banken bekommt man grundsätzlich nur CUC ausgezahlt. Wir haben immer mal wieder 20 CUC in den Banken in CUP getaucht (ohne Wechselgebühren). Sicherheitshalber sollte man den Reisepass und die Adresse der Unterkunft dabei haben. Zudem können sowohl beim Abheben von Geld als auch dem Umtauschen längere Wartezeiten ( > 20 Minuten) nötig sein. Ein Tipp: Gerade bei CUC auf die Scheingröße achten. Am besten nur 10 und 20 CUC Scheine auszahlen lassen. Geldautomaten zeigen teilweise an, welche Scheingröße (nur) ausgegeben wird.

Transport des Fahrrad

Erfahrungen zum Thema Fahrradtransport haben wir hier bereits aufgeführt. Grundsätzlich kann man die Räder im Viazul Bus mitnehmen (kostenpflichtig!, 5 CUC). Allerdings erfolgt der Transport im Gepäckfach und es wird nicht unbedingt sanft mit den Rädern umgegangen. Auch ist der Transport sehr unflexibel und zeit intensiv. Häufig muss man Tickets (gerade auf beliebten Strecken) im Voraus reservieren. Rückblickend ist meine Empfehlung – Soviel wie geht mit dem Rad fahren und sowenig Bus wie möglich einplanen.