Auf nach Zentralalbanien

Die letzten Tage ging es von Divjaka über Fier und Berat nach Elbasan. Dabei fuhren wir erst auf der Ostseite des Divjaka-Karavasta Nationalparks durch ein ziemlich zersiedeltes Gebiet. Danach wurden die Straßen immer einsamer und so ging es auf wunderschönen, einsamen Straßen nach Fier. Die Landschaft war flach, am Horizont tauchen ein paar Berge auf. Mal stehen ein paar Schafe am Straßenrand, ansonsten überwiegt landwirtschaftliche Nutzung. Fier selbst hatte relativ wenig zu bieten und diente vor allem als Zwischenstopp.

Von Fier ging es am nächsten Morgen weiter nach Berat. In der Nacht hatte es begonnen zu regnen und auch am Morgen hielt der Regen noch an. Zunächst versuchten wir den Regen mit einem langen Frühstück in der Bar auszusitzen, schließlich musste wir dann aber doch los. Die ersten 15 Kilometer aus Fier heraus waren Dank des starken Verkehrs weniger schön. Wir folgten der SH73 weiter und hinter Roskovec wurde die Landschaft langsam hügeliger. So richtig Freude wollte beim Fahren aber nicht aufkommen, was auch an den Deutschen Wohnmobilen liegt, deren Fahrer:innen nicht so ganz begreifen was sie eigentlich steuern. Etwas 15 Kilometer vor Berat geht die SH73 in die SH72 über und die Anfahrt auf Berat wird nochmal anstrengender. Viel Verkehr, Wind und schlechte Straßenverhältnisse. Dafür lohnt sich der Besuch von Berat, nicht umsonste Unesco Weltkultrerbe, aber umso mehr. Insbesondere, da gegen Nachmittag der Himmel aufriss und die Sonne wieder zum Vorschein kam.

Verkehrstechnisch ist Berat leider eine Sackgasse. Aus diesem Grund ging es aus Berat am nächsten Tag wieder auf der SH73 raus. Imerhin ist das Wetter weiterhin gut. Wir fuhren zunächst durch Kucova. Der Ort ist das Zentrum der albanischen Erdölindustrie und ich errinnere mich noch gut, wie ich 2022 an den alten Öltürmen vorbei gefahren bin und überall noch Lachen von Erdöl lagen. Dieses Jahr sind wir eine etwas andere Route gefahren. Diese war landschaftlich deutlich reizvoller und führte nur an wenigen alten Fördertürmen vorbei. Einige schienen zudem noch bzw. wieder in Betrieb zu sein. Die kleine Straße schlängelte sich durch die Hügel. Gelegentlich musste man auf der Straße kreuzenden Schildkröten Platz machen. Der Verlauf der Straße folgt dabei grob dem Fluss Devoll und auf dem Weg lagen viele kleine unwirkliche Ortschaften. Immer mal wieder steht eine Pferdekutsche am Straßenrand. Zudem gibt es viel Landwirtschaft, wobei hier vor allem in großen Plastiktreibhäusern angebaut wird. Dabei überwiegen Zucchini und Tomaten und es erinnert wenig an die kleinbäuerliche Landwirtschaft der Tage davor. Zwischen den Gewächshäusern gibt es aber auch immer wieder kleine Felder auf denen in Handarbeit Heu eingesammelt wird. Nach und nach werden die Berge vor uns immer größer und nach einiger Zeit erreichten wir schießlich Elbasan, wo zufällig heute auch das U17 EM Spiel Albanien ggen Deutschland stattfindet. Von hier aus geht es morgen weiter entlang der SH3 in Richtung Gebirge und Ohridsee.