Zwischen Felsen und Meer

Der erste Stop in Pilon war wieder der örtliche Fahrradbastelladen um die Reifen mit dem Kompressor nochmal etwas nachzupumpen. Auf den ungeteerten Straßen geht es durch den Ort vorbei an Schweinen, Pferden und Hühnern um schließlich auf die Küstenstraße in Richtung Santiago de Cuba zu gelangen.

Auf den ersten 20 km ist die Straße noch etwas weiter vom Meer geführt, dennoch gibt es immer mal wieder schöne Blicke auf das Meer sowie einigen davor gelagerten Mangrovenwäldern. Die Sierra Maestra zeigt sich noch zahm und die grasbewachsene Hügel sind in einigem Abstand von der Straße, die in einem sehr überschaubarem Zustand ist.

Ab Höhe Mota Uno ändert die Straße ihren Charakter deutlich. Der Fels zur linken Seite wird schroff, bläulich und rot-bräunlich sind die dominierenden Farben des Felsens. Die Straße führt jetzt auf Meereshöhe bis auf wenige Meter ans Meer heran.

Die Brandung und/oder Hurrikans haben der Straße teilweise stark zugesetzt, so dass größere Teile weggebrochen sind. Stellenweise liegt viel Müll an den Stränden, Müll der durch den Atlantik aus allen Teilen der Welt angeschwemt wurde. Während auf den ersten 20 km ca. 20 Personen (respektive LKWs, Kutschen, Fahrräder) die Stunde unterwegs waren, sind es jetzt noch ca 5. Ein Traum zum Radfahren. Dazu folgt ein atemberaubender Ausblick dem nächsten – schroffe Felsabhänge, schöne Buchten und Strandabschnitte.

Ständig wechselt der Zustand der Straße, auf dem Teilstück überwiegen Schotter, und defekte Teeroberfläche. Die Brücken sind teilweise in sehr schlechtem Zustand, der einzige Tunnel wird umfahren. Entsprechend langsam geht es voran, dennoch ist es auch mit Gepäck insgesamt gut fahrbar.

Nicht an allen Stellen führt die Straße direkt am Meer vorbei. An einigen Stellen gibt es nochmal kürzere, teilweise steile (je etwa 100 – 150 Höhenmeter) Anstiege, an denen die Straße etwas weg von Meer geführt wird.

Erst ab ca 5 km vor dem Campismus Mula ist die Straßendecke wieder frisch geteert. Das Campismus selbst besticht vor allem durch das gute Restaurant. Zumindest unser Bungalow war ziemlich versifft und zusätzlich eine reines Mückennest. Leider gibt es im Umkreis kaum Alternativen. Hüttenschlafsack und Mückenschutz sollten daher auf jede Packliste.

Gesamtkilometer: 750 km (+75 km) Höhenmeter gesamt: 2300 m (+350 m)